Meine Lieder

Update 07.01.2020

2 neue Lieder als Upload auf Youtube und Soundcloud (Link unter Audio/Video)
Die Lieder wurden in folgender Besetzung aufgenommen:
Tina Heck – Gesang
Manfred Kupp – Piano, Gesang
Matthias Müller – Bass
Dirko Juchem – Sopransaxophon (bei Aanbännele)

Gehaichnis

Gehaichnis/Geheechnis – der gleiche Ursprung „hegen“ – wie das dänische Wort „hygge“.
Gehaichnis ist ein Wohl-Gefühl, innere Ruhe, Ankommen, menschliche Wärme, Vertrauen, Geborgenheit. Das Wort stammt wohl von „Gehege“ oder „hegen“, das seit dem 9. Jahrhundert belegt ist (umbiheggen=umzäunen).)
Auch das dänische Wort „hygge“ kommt von hegen, somit haben beide Worter den gleichen Ursprung.

Hälich – lousdere eich
dem Rousche vun de Wiese unn Felder
midde in de Naacht.

Mondlicht – hoch iewerm Dal
Eich läse deine Brief immer wiere,
wäs nit wie viel Mol.

Gehaichnis

Endlich – wiere dehäm
Die Stimme, de Geruch unn mei Sprooch
unn die Erinnerung.
Falde – dief im Gesicht.
Verwellischt sinn dei Hänn unn dei Worde
dringe in meich inn.

Gehaichnis

Hälich – lousdere eich
dem Odeme vun der näwer mer…..
midde in de Naachd.

Aanbännele

Anbändeln/Anbandeln/Anbinden bedeutet in dem Lied, dass Menschen über Generationen und Nationen hinweg aufeinander zugehen, eine Verbindung eingehen.

Aanbännele
Mir ricke beinanner unn gugge uhs aan.
Mir taste uhs vor unn mache en Plan.
Mir schwätze, mir verziele,
Wat is unn wat mol war.

Aanbännele mit Dir

A-wäi simmeleere, bekäbbe unn spere,
Dat mir allegaare sesamme geheere.
Mir schwätze, mir verziele,
Wat is unn wat mol war.

Aanbännele mit Dir

Schmecke , rieche,
Fiehle unn genieße.
Mir suche unn finne
Unn kinne nor gewinne.

Aanbännele mit Dir

tastenmann

Besetzung der CD:

  • Manfred Kupp: Piano und Keyboards (gugge mol do, auf der CD nicht angegeben)
    Gesang, Chor, Blues-Harp, Akkordeon, Percussion, Kalimba //
  • Joe Mizzi: Bass, Gitarren, Programming, Percussion   //
  • Sarah Hickethier: Gesang in “Zeitlos Zeit”  // http://www.sarah-hickethier.de
  • Hilde Fuhs (Shamrock): Flöte „Klassentreffen”   // http://www.shamrock-duo.de
  • Elke Marciniak (Eifel-Folk)    Akkordeon „Spielleit“   // http://www.eifelfolk.net
  • Matthias Müller:   Bass in Spielleit“
  • Joe Mizzi: Produktion, http://www.joemizzi.de
    Einige Texte sind in Hunsrücker Mundart verfasst, was in meiner Region zum
    Moselfränkischen Sprachraum gehört.
    Zum besseren Verständnis werden einige Wörter oder Sätze übersetzt.

Klassentreffen

 („Manni’s Kleine Welt“, Lied-Nr. 2)

Bei „Klassentreffen“ spricht der Titel für sich. Mit viel Selbstironie habe ich den Text verfasst. Die Geschichten sind alle wahr, allerdings nicht von einem einzigen Klassentreffen, sondern kleine Geschichten von Mitmenschen, die sich im Laufe der Jahre verändert haben. Allerdings hat der Erzähler dabei vergessen, dass er sich vielleicht auch geändert haben könnte. Am Ende schaut er genussvoll in den Spiegel, aber die Arroganz in seinen Worten erkennt nur der Zuhörer. Namen und Orte habe ich geändert, damit sich die Helden nicht sofort identifizierten. Hilde Fuhs vom „Shamrock-Duo“ spielt übrigens die Flöte, ein passendes Lied am späten Abend im Irish Pub.

De Laber-Eddie von die Miehl
Wullt immer annerst sinn.
Ganz cool un ohne Disziplin,
Nor Anarchie war „in“.
En Schicki-Micki-Lackaff iss er                                Ein Möchtegern-Wichtig- Reicher-und-Schöner
Wor un ganz scheen brav,
Un wenn et wat umsonst gitt,
Kimmt er immer aangelaaf.

Refrain:
Die Zeit vergeht und bleibt nit stehn
Jedesmol noh soviel Johr,
wenn mer dann mol sesamme sinn
Jedesmol noh soviel Johr.

De Schläimi hat schon frieher                                  …jemand, der schleimt
Bei de Lehrer Schmus gemach.
Mit seiner Note hätt er sonst
Käh Abitur geschafft.
Er schläimt un strampelt, drängelt sich,
beim Chef hängt er am Ohr.
Abteilungsleiter is er jetzt,
hot all sein Freunde verlor.

De Schwolle hot schon immer
Ganz gewaltisch Dampf gemach.
Er war en großer Frauenheld
Die Schol war nit sei Sach.
De Schorschdel dampt schon schon lang nemeh      Der Schornstein qualmt schon lange nicht mehr
De Schobb hot er verlor.                                                     Den Job hat er verloren.
Die Fraa is weg un er schwart nor:                                   schwarten = hier angeben, manchmal auch für verprügeln.
„Eich hon noch so viel vor!“

Et Evelyn von Wopperoth                                                   Woppenroth: Dorf im Hunsrück bei Gemünden
War ökologisch stark.
Ihr Bio-Vollkorn-Roggebrot
Hot sie nor selbst geback.
Doch heimlich dut se Fleischwurst esse                        Fleischwurst: Eine Lieblingswurst der Hunsrücker. Geheimrezept der Fleischer, wird aus 
Raucht un säift Likör                                                            allen Resten der Schlachterei hergestellt, daher gibt es dort auch keine Bioabfälle.
Nor wenn mer uhs dann wiere treffe                              (vom Hörensagen, Angaben ohne Gewähr)
Muss en Müsli her.

De Allo kimmt ous Kastellaun
Un trinkt schon lang nix meh
War zwomol in Entziehungskur
Hillt nemeh LSD.
Doch is er jetzt Moralapostel
Käner is wie er.
Un wenn dä Arsch säi Maul nit hält
Setz eich en vor die Deer.                                                     …setze ich ihn vor die Tür.

Wie gut, dat eich ganz annerscht sinn.
Eich honn’s zu wat bebraacht                                             Ich habe es zu etwas gebracht = aus mir ist etwas geworden.
Un sinn de liewe Kerl geblieb                                              Und bin der liebe Kerl geblieben
Dän eich schon immer war

Zeitlos Zeit

„Zeitlos Zeit“ ist die Vertonung des Gedichtes „Zwische de Johre“ der Mundartdichterin Írene Busch (aus dem Buch: „En schee Bescherung“ 2004). Damit es auch als Lied funktioniert, habe ich den Text bearbeitet und den Begriff Zeitlos Zeit in den Mittelpunkt gestellt. Die Melodie habe ich bereits 2006 geschrieben und das Arrangement im Laufe der Jahre immer wieder verändert, bis es in der heutigen Form mit der wunderbaren Sängerin Sarah Hickethier in Joe Mizzi’s Tonstudio aufgenommen wurde, beide Versionen sind auf der CD zu finden.  (Nr. 11 in Mundart, Nr. 8 in Hochdeutsch)

Mundart                                                                           Hochdeutsch

Et Johr verschwind                                                       Ein Jahr verschwindet
Uff leise Sohle                                                               Auf leisen Sohlen
Zäitlos Zäit                                                                     Zeitlos Zeit
Zum Odem hole                                                            Zum Atem holen
Zäitlos Zäit                                                                     Zeitlos Zeit

Daache verschmelze                                                  Tage verschmelzen
In bläiernem Liecht                                                    In bleiernem Licht
Erläbdes weerd langsam                                           Erlebtes wird langsam
Vum Näwel verwischt                                                Vom Nebel verwischt
Zäitlos Zäit                                                                    Zeitlos Zeit

En ruderlos Boot, wo                                                 Ein ruderlos‘ Boot, dass
Im Zäidemeer treibt –                                               Im Zeitenmeer treibt –
Et Läwe, wer wäaß schun                                        Das Leben, wer weiß schon
Wat is un wat bleibt                                                  Was ist und was bleibt
Zäitlos Zäit                                                                   Zeitlos Zeit

Die Zukunft – ein Houch bloß                               Die Zukunft – ein Hauch bloß
En Ahnung, en Traum                                              Eine Ahnung, ein Traum
Niemandsdaache                                                       Niemandstage
In luftleerem Raum                                                  In luftleerem Raum
Zäitlos Zäit                                                                  Zeitlos Zeit

Et Johr verschwind                                                    Ein Jahr verschwindet
Uff leise Sohle                                                            Auf leisen Sohlen
Zäitlos Zäit                                                                  Zeitlos Zeit
Zum Odem hole…………                                         Zum Atem holen………
Zäitlos Zäit                                                                  Zeitlos Zeit

Das Lied des Lebens

 („Manni’s Kleine Welt“, Lied-Nr. 7)

Ein Interview mit Paul Simon (Simon & Garfunkel) hat mich zu diesem Lied inspiriert. Zitat: — Paul Simon ist mit keinem seiner Songs restlos zufrieden. Auf die Frage, ob er hoffe, jemals einen perfekten Song zu schreiben, antwortete Paul Simon: „Nein, mir fehlt das Talent dazu.“– Ausgerechnet Paul Simon.

Refrain

Auf der Suche nach dem Lied des Lebens
Suche ich schon lang‘ vergebens
Mir fehl’n die Worte
Die Melodie,  die Poesie

Bin ich still, soll ich flüstern, bin ich laut ?
Heulen, jammern, soll ich klagen oder lachen ?
Soll meine Zunge reden – in 1000 Sprachen ?
Soll ich schrei’n oder leise sein ?

Wie ein Schmied mit heißem Eisen
Erschaffen wird ein neues Lied.
Dann schmelz‘ ich wieder ein die Weisen,
Neue Formen, neue Farben ….. bis es glüht.

Bin von Sinnen, finde Worte,
und verliere doch den Sinn.
Den Takt, die Töne, Piano, Forte.
Nun will ich …..doch gewinnen…

… auf der Suche nach dem Lied des Lebens …


 Schabbach-Blues   

  („Manni’s Kleine Welt“, Lied-Nr. 3)

Gehlweiler im Hunsrück war ein Drehort  der „Heimat“-Reihe des Regisseurs Edgar Reitz. Für den Film „Die andere Heimat“ wurde der Ort in großen Teilen zum Dorf „Schabbach“ Mitte des 19. Jahrhunderts umgebaut. In dem Lied wird eine Familie beschrieben, die den Drehort besucht, nachdem die umfangreichen Kulissen wieder abgebaut wurden.

Dat ist de Gehlwiller-Schabbach-Blues                                                          Gehlweiler – Ort im Hunsrück
Dat ist de Gehlwiller-Schabbach-Sonntags-Ausflugs -Blues.                 Schabbach -fiktiver Ort im Hunsrück
Se fahre mim Auto oder komme zu Fuß
mirm Taxi oder Reisebus

1. Off’em Hunsrück bläst en scharfer Wind,
do komme noh Gehlwiller Vadder, Mudder, Oma und Kind
Dat Kind hot Hunger unn schreit wie am Spieß
Die Mudder will en Kaffee und hot kalte Füß

2. De Vadder mault, mer komme extra loh hin                                            …wir kommen extra dort hin
Laafe ruffer und runner, hin un her, doch gitts nix se siehn,                  laufen rauf und runter, doch es gibt nichts zu sehen
De Mudder wird et of ähnmol Angst unn Bang
Käh Geschäft, käh Café on nitte mol Handy-Empfang

Die Oma steht doh mit zuenne Aue                                                                 …steht dort mit geschlossenen Augen
Unn sieht de Schmied – de Jakob verhaue
Unn dann kann se em Jakob sein Mutter siehn,
wie se rieft:
„Jakob, wo willsde dann hien ?“

Instrumental

De Vadder ruft: Mir fahre jetzt hämm
Die Oma hört schon Stimme, wird Zeit datt mir geh’n


Heimat

(„Manni’s Kleine Welt“, Lied-Nr. 1)

Fort sinn äich voller Pläne gang                                                  äich = ich, in einigen Region auch eich oder isch ausgesprochen
unn in de Stadt honn äich nou angefong.
Äich honn gedaacht, dat macht da alles nit viel ous
unn wullt nur weg un ous däm kläne Kaff loh rous

Refrain:
Äich honn so oft gesaht, dat äich loh nit bläiwe will.           Ich habe so oft gesagt, dass ich hier nicht bleiben möchte.
Äich honn so oft gesaht, dat äich loh nit bläiwe will.
Äich honn so oft gesaht, dat äich loh nit bläiwe will.
Jetzt kann äich nimmeh geh’n.

Die Daache honn äich oft gezielt,                                                Die Tage habe ich oft gezählt
honn in Gedanke so wie frieher drous gespielt.
Dat äich uhs Land im Näwel je vermisse dät                            Dass ich unser Land im Nebel jemals vermissen würde
unn aach wie mer im Wald uhs Toure honn gedräht.

(Refrain)

Jetzt sitze äich wiere loh an de Thek
unn merke, wie’ts ma langsam besser geht.
Wie sehr honn äich mäi alde Freunde doch vermisst.
Äich spere, dat de Hunsrück – mäi Heimat iss.                         Ich spüre, dass der Hunsrück meine Heimat ist.

(Refrain)

Oft gehn äich mojens rous                                                              Oft gehe ich morgens raus
unn fenne noch die Stille, die äich brouch,
were nit satt von däm Land,
odme so dief  enn, wie äich kann.                                                 atme so tief ein, wie ich kann

Instrumental & Refrain

 

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